Frage 1: Jörg Sauerwein war für uns in Frankfurt bei den Media Days der Eurobike – und wie war Dein Eindruck von den E-Scootern?
Antwort 1
Das macht tatsächlich erstaunlich viel Spaß. Man steigt auf diesen Roller, trittt ein zwei Mal leicht an, den vorher fahren die nicht los und dann heißt es: Gas geben.
Atmo
Und in wenigen Sekunden rauscht man genauso schnell wie ein Radfahrer über die Straßen. Damit die Gefährte in Deutschland zugelassen werden dürfen, müssen sie zwei voneinander unabhängige Bremsen haben, außerdem natürlich Licht, Klingel und einiges mehr, also ganz ähnlich wie beim Fahrrad.
Frage 2: Die Roller, die da jetzt auf den Markt kommen, kosten ja schon durchaus einiges Geld. Von ein paar hundert bis über 2.000 Euro sind da möglich. Wo sind denn da die Unterschiede?
Antwort 2:
Es ist so ein bisschen wie beim Auto. Da gibt es auch günstige, die fahren und andere, die kosten richtig Geld und fahren auch. Aber zumindest in Teilen dann doch auch anders. Das geht los bei der Reichweite der Akkus, bei den günstigen kann ich da keine große Reichweite erwarten. Und dann sind die günstigen auch meist mit nur ganz kleinen Hartgummi-Rädern ausgestattet und das wird je nach Straßenbelag ganz schön ruckelig und mit der Zeit anstrengend. Wer mehr Geld ausgibt, bekommt dann zum Beispiel größere Räder mit Luft gefüllt und das ist deutlich komfortabler.
Und auch die Stärke der Motoren spielt eine Rolle, hat mir Alex Geidt gesagt, der in Deutschland ganz unterschiedliche Modelle vertreibt.
O-TON
Also da sollte man sich vorher überlegen, wofür wi5ll ich das Gefährt einsetzen, ab und zu mal zum Spaß oder tatsächlich regelmäßig, wenn ich zum Beispiel mit Auto oder Bahn einen Teil meiner Strecke zur Arbeit fahre, um dann mit dem E-Scooter die letzten Kilometer zu machen.
Frage 3: Und wie sicher fährt sich so ein Roller, es hat ja schon erste Unfälle gegeben.
Antwort 3: Das kommt natürlich auch auf den eigenen Fahrstil an. Aber sicherlich ist es schon anders als mit dem Fahrrad. Schnelle, starke Lenkbewegungen können einen genauso aus der Spur bringen, wie ein Schlagloch. Und bei einigen Modellen, die ich ausprobiert habe, waren die Bremsen so stark, dass man sich auch da vorsichtig rantasten sollte. Man fühlt sich ziemlich schnell sehr sicher auf den E-Scootern und da kommen einem 20 Stundenkilometer dann auch gar nicht mehr so flott vor. Wobei man beim Rad dafür ja schon halbwegs ordentlich strampeln muss. Ich hab auch zwei Modelle getestet, die noch 30 fahren, aber hier keine Zulassung haben. Das macht zwar mehr Spaß, wird allerdings auch deutlich riskanter. Aber in Deutschland dürfen die E-Scooter, für die man auch eine Versicherungsplakette wie beim Mofa braucht, nur 20 fahren.
Frage 4: Und die Akkus – wie lange halten die?
Antwort 4: Je nach Modell so zwischen 20 und gut 40 Kilometer. Hängt aber auch von der Fahrweise und der Strecke ab. Wenn ich zum Beispiel viele Steigungen durch Berge oder Brücken habe oder dauernd durch Ampeln bremsen und wieder beschleunigen muss, dann geht die Reichweite runter. Und wer da Angst hat, mal ohne Strom stehen zu bleiben, sollte vorher mal ausprobieren, ob sich der Roller auch ohne Motor gut fahren lässt. Zwei, die ich ausprobiert habe, haben das ohne Probleme gemacht – war ein bisschen schwerer als mein alter Scooter ohne Motor. Aber einer war auch dabei, der war dann deutlich schwergängiger und da kommt man dann nach ein paar hundert Metern schon ordentlich ins Schwitzen.